
Biografie
Catalin Serban ist ein Pianist, dessen Spiel durch außergewöhnliche Ausdruckstiefe und klare musikalische Gestaltung besticht. Seine Klangsprache verbindet emotionale Feinheit mit technischer Brillanz und transparenter Klangkultur.
In Bukarest geboren, wurde er früh geprägt durch eine enge Verbindung zur Vokalmusik – ein Einfluss, der seine künstlerische Haltung bis heute prägt.
Als Solist und Kammermusiker tritt Serban international auf, unter anderem im Konzerthaus Berlin, in der Berliner Philharmonie, im Athenäum Bukarest, in der Bremer Glocke und im Stadtcasino Basel.
Seine Programme, Aufnahmen und Rundfunkproduktionen zeichnen sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit der emotionalen und strukturellen Vielfalt der romantischen und frühen modernen Klavierliteratur aus – eine Musik, die er „mit enormer Brillanz und uneitler Virtuosität“ (Badische Zeitung) zum Leben erweckt.
Hier muss der Pianist Catalin Serban zuerst genannt werden, der mit bravourösem Spiel und mit der gebotenen Dämonie an Horowitz’ späten Carnegie-Auftritt denken ließ.“
Lübecker Nachrichten
In den letzten Jahren hat Catalin Serban seine kammermusikalische und kuratorische Tätigkeit stetig erweitert. Nach Einladungen zu Festivals wie dem Beethovenfest, dem Brahms Festival Lübeck, den Fränkischen Kammermusiktagen und dem Oberstdorfer Musiksommer gründete er das Kammermusikprojekt Spielende Insel, dessen künstlerischer Leiter er ist.
Die Reihe bringt herausragende Musiker:innen an besondere Orte – etwa das Kühlhaus Berlin – und verbindet Kammermusik mit bildender Kunst und Literatur. Mit ambitionierten und konzeptuell geprägten Programmen schafft die Spielende Insel einen inspirierenden Raum für künstlerische Vielfalt.
Die Ausgabe Liberating Echoes im Jahr 2025 widmete sich Musik, die in Zeiten des Schweigens und der Unterdrückung entstand – mit Werken von Ullmann, Korngold, Zemlinsky, Klein, Schönberg sowie von Komponistinnen wie Alma Mahler-Werfel, Michaela Catranis, Amy Beach und Fanny Hensel, ergänzt durch Brahms, Ravel und Chausson. Im Dialog zwischen Musik, Geschichte und Kunst gestalteten Veriko Tchumburidze, Tobias Feldmann, Andrei Ioniță, Pablo Barragán, Sindy Mohamed und Lisa Jacobs bewegende Konzerte, umrahmt von Installationen und Werken der Künstlerinnen Kristina Weiss und Enikö Márton.
Die schwärmerische Qualität von Șerbans Spiel ist von geradezu hypnotischer Wirkung.“
Gramophone Magazine
Seine musikalische Ausbildung begann Catalin Serban früh an der George-Enescu-Musikgymnasium in Bukarest. Noch vor seinem Studium an der Universität der Künste Berlin und der Musikhochschule Lübeck gewann er zahlreiche Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Schon damals lobte die Kritik seine „atembare, liedhafte Geschmeidigkeit“ (taz) und die „Komplexität seines Ausdrucks“ (G. Constantinescu, Präsident der Rumänischen Musikjournalisten-Vereinigung).
Neben seiner Konzerttätigkeit widmet sich Serban mit großer Leidenschaft der Lehre an der Musikhochschule Lübeck und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.
Seine CD-Aufnahmen eröffnen immer wieder neue musikalische Perspektiven: Des cloches sonores (2018) vereint Enescu, Scriabin und Schubert; Resemblances (2022) stellt Chopin und Scriabin in einen faszinierenden Dialog. „Scriabin scheint mir eine Fortsetzung dessen, was Chopin entwickelt hat“, sagt Serban – ein Gedanke, der sich in seiner farbenreichen, tiefempfundenen Klanggestaltung widerspiegelt. Die Fachpresse spricht von „Energie und Ausdruckskraft“ (piano news) und „wunderbar vielfältiger Tonfarbigkeit“ (Bechstein).
Das internationale Magazin Gramophone beschrieb die Aufnahme als „eine wertvolle Ergänzung zur Diskografie von Enescus weithin unterschätzter Kammermusik“ und hob Șerbans „weichere, großzügigere Interpretation hervor, die Enescus ekstatische Lyrik in den Mittelpunkt stellt… Die schwärmerische Qualität von Serbans Interpretation ist von geradezu hypnotischer Wirkung.“
2026 übernimmt Catalin Serban die künstlerische Leitung der neuen Kammermusikreihe von Konzertleben e.V. am Max-Planck-Institut Berlin, die Begegnungen zwischen etablierten Künstler:innen und herausragenden jungen Musiker:innen fördert. Im selben Jahr erscheint sein neues Soloalbum mit Werken von Ravel (Miroirs) und Rachmaninow (Études-Tableaux op. 39).
